Harald Hecke
92665 Altenstadt/WN













Meine Tropheus chipimbi bei der Balz (oben) und Tropheus moorii chipimbi Nachwuchs
im Becken mit 32 ausgewachsenen Wildfängen aufgezogen.


Meine Tropheus chipimbi-Gruppe.





Bereits bei ca. 2 cm großen Jungtieren ist am Farbkleid eine Unterscheidung nach
der Artzugehörigkeit möglich.
Oben Tropheus chipimbi
Mitte Tropheus mbimbwe
Unten Tropheus kasanga
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Die Zucht von Tropheus-Arten
Bei richtiger Haltung stellt die Zucht kein Problem dar. Es gibt allerdings Unterschiede in
der Vermehrungsfreudigkeit zwischen den einzelnen Rassen. Tropheus moorii Red Rainbow z.B.
vermehrt sich lange nicht so willig wie andere Rassen. Auch Wildfänge sind etwas problematischer
und stellen höhere Anforderungen an die Hälterungsbedingungen um zur Vermehrung zu schreiten.
Tropheus sind hochspezialisierte Maulbrüter. In der Regel wird auf einem Stein oder einer schrägen
Steinplatte abgelaicht. Das Männchen versucht ein laichbereites Weibchen unter Körperzittern zu seinem
Ablaichplatz zu locken. Wenn das Weibchen den Werbungen erlegen ist und dem Mänchen in sein Revier folgt,
schwimmen die Tiere in einer seitlichen Körperhaltung im Kreis, hierbei bieten sie dem Partner die
ungeschützte Bauchregion. Nach einigen Probeversuchen legt das Weibchen einige der großen Eier ab und nimmt
diese anschließend sofort ins Maul. Das Männchen bietet nun dem Weibchen seine Afterflosse und
das Weibchen schnappt danach. Dabei werden die vom Männchen abgegebenen Samen aufgenommen und
befruchten die Eier im Maul des Weibchens. Dieser Vorgang wiederholt sich mehrmals, bis der
Laichakt beendet ist.
Bei einer Wassertemperatur von 27 - 28 Grad entlassen die Weibchen nach 28 Tagen die Jungen aus
dem Maul. Tropheus bringen wenige, dafür komplett ausgebildete Jungfische zur Welt. Große Würfe bringen ca.
20 - 30 Jungtiere, die Regel sind solche starken Würfe jedoch nicht. Die meisten Würfe bringen 5 - 15
Jungfische. Diese sind 10 - 12 mm lang und gehen bei Gefahr nur noch manchmal während der ersten Tage ins
Maul des Muttertieres.
Da Tropheus keine aktiven Fischjäger sind, werden sie den Jungfischen praktisch nicht nachstellen.
Ich fange deshalb die Weibchen auch nicht aus dem Becken um die Jungen aus dem Maul herauszuschütteln, da
ich diese Methode für äußerst fragwürdig halte. Ich erspare meinen wertvollen Muttertieren diese stressige
Prozedur lieber. Meine Becken habe ich so gestaltet, daß ein grosser Teil des Bodengrundes mit Kalksteinplatten
belegt ist. In den dadurch entstehenden Ritzen und Spalten finden die Jungfische ausreichend
Versteck- und Rückzugsmöglichkeiten und können verlustfrei und natürlich aufwachsen.
Ein wunderschöner Anblick bietet sich dem Betrachter nach ca. 3-4 Wochen, wenn die Jungfische auf 2-3 cm gewachsen sind
und sich immer weiter aus ihren gesicherten Verstecken entfernen. Die "Kleinen" werden von Tag zu Tag frecher
und schwimmen nach kurzer Zeit kaum mehr vor den Alttieren fort. Auf diese Weise habe ich in meinen Becken immer
Jungfische verschiedener Altersstufen schwimmen.
Jungtiere verschiedener Farbrassen lassen sich auf Grund Ihrer Streifenzeichnung und Ihres
Farbkleides mit ca. 2 cm bereits gut unterscheiden. Bei kleineren Tieren ist dies jedoch
schwierig. Bei meinen Tr. mbimbwe und Tr. kasanga, die sich in einem Becken befinden, ist eine
100%ige Unterscheidung bei kleineren Tieren jedoch nicht eindeutig möglich.
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